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Im Norden des Freistaats Bayern ist eine Gruppe von Dialekten verbreitet, die volkstümlich als "Fränkisch" bezeichnet wird. In der Fachsprache der Dialektologen wird für diese Mundart traditionell die Bezeichnung "Ostfränkisch" verwendet. Die Diskrepanz in der Benennung hat historische Ursachen. Der moderne, volkstümliche Begriff "Fränkisch" bezieht sich auf die gegenwärtige politisch-administrative Einteilung Bayerns. Die Regierungsbezirke tragen seit 1837 die Namen der "Stämme": Bayern, Schwaben, Franken. Unter "Fränkisch" werden daher die Dialekte Ober-, Mittel- und Unterfrankens verstanden, die sich deutlich vom Altbairischen und vom Schwäbischen unterscheiden.

Dass auch außerhalb Bayerns Dialekte gesprochen werden, die genetisch mit den fränkischen Mundarten des nördlichen Bayerns verwandt sind, ist aus dem Bewusstsein der Bevölkerung weitgehend geschwunden. Im nördlichen Baden-Württemberg werden die dortigen Mundarten aber noch als "Fränkisch" oder "Hohenlohisch-Fränkisch" bezeichnet. Die hohenlohischen Gebiete gehörten zum Raum des historischen Franken, das im Fränkischen Reichskreis der Frühen Neuzeit seine feste Gestalt fand. Daher ist dort der Name "Franken" für das betreffende Gebiet noch in Gebrauch. Die Sprachwissenschaft fasst das Gebiet der fränkischen Dialekte noch wesentlich weiter. Sie ordnet das Hessische und das Rheinpfälzische dem "Rheinfränkischen" zu; die Mundarten des Rheinlands südlich von Düsseldorf werden als "Mittelfränkisch" oder "Moselfränkisch" bezeichnet. Unter "Niederfränkisch" werden die Mundarten des nördlichen Rheinlands, der westlichen Niederlande und des nördlichen Belgiens zusammengefasst.

Und hier, speziell in der Fränkischen Schweiz hängt der gesprochene Dialekt oft von den Kirchengrenzen ab, so spricht man in den katholischen Gegenden eher wie in Bamberg und nur ein paar Kilometer entfernt im evangelischen Bereich hört sich vieles schon ein wenig anders an., fränkisch hald.

Fränkisch ist also nicht gleich "Fränkisch"

Am achten Tag erschuf Gott die Dialekte. Und fast alle Menschen waren glücklich...

 Der Berliner sagte: „Ick hab nen wahnsinns-knorke Dialekt, det kannste mir gloobn, wa.“

Der Hanseate sagte: „Hummel, Hummel, mors mors, an der Waterkant snackt man an besten“

Der Kölner sagte: „Kölle alaaf, du Jeck, mit Kölsch feiert man Karneval“!

Der Hesse sagte: „Babbel net, du Aschebeschä, an die Hesse kommt keiner ran

Der Sachse sagte: „Gensefleisch mol Ruhe geem, nur äs Säxsch is glosse”

Allein für den Franken war leider kein Dialekt mehr übrig. Da ging er fort und war sehr traurig.

Schließlich sagte Gott: „Edds du dich halld ned ob, ...blaudersd halld wie ich”

 (Verfasser unbekannt)

Fränkisch ist ganz einfach zu sprechen und zu verstehen - zumindest für Franken. 

Während das Hochdeutsche alle 26 Buchstaben des Alphabets plus drei Umlaute nutzt, kommt Fränkisch mit etwas weniger zurecht: "P" und "T" existieren für den Franken überhaupt nicht - wir kennen in der Schriftsprache nur das "harte und weiche" "B" und "D", in der fränkischen Lautsprache fallen diese beiden Konsonanten komplett unter den Tisch. Das "K" ist nur unterschwellig vorhanden, zum Beispiel in "Karraasch" (Garage). Das "Z" und teilweise das "C" ersetzt der Franke phonetisch durch "ds".

Dafür kennt man in der fränkischen Lautsprache noch "å", eine Lautvermischung aus "a" und "o", die allerdings auch nicht geschrieben wird. Als Diminutiv (Verniedlichung) werden je nach Region "-la", "-li", oder seltener auch "-le" an Stelle von "-lein" und "-chen" verwendet. Fränkisch klingt deshalb deutlich weicher als andere deutsche Dialekte. 

Zumindest für Oberfranken außerdem sinnbildlich ist das rollende "R", das man als Nicht-Franke einfach (oder besser mehrfach) gehört haben muss, um es richtig wiedergeben zu können. 

Die fränkische Grammatik ist für andere "Bevölkerungsschichten" unter Umständen nur schwer nachvollziehbar, wird sie doch auf ein unvermeidbares Minimum reduziert. So werden unbestimmte Artikel (ein, eine) grundsätzlich zum "a" (kurz gesprochen wie in Apfel). Der Genitiv existiert nicht und wird generell durch den Dativ ersetzt: Dem Bfarra sei Fraa = Die Frau des Pfarrers. (Anm. d. Red.: natürlich nur bei den evangelischen geht das.) 

Auch mit den Zeiten machen es sich die Franken einfach: Neben der Gegenwartsform (Präsens) existiert nur eine einzige Vergangenheitsform (Perfekt). "Er kam" und "Er war gekommen" heißen im Fränkischen einfach nur "Er is kumma" (Er ist gekommen). Unabhängig davon, wie lange die Tatsache her ist. - Die Franken sind eben sparsam.

Typische Fränkisch

an Eröbfl = Kartoffel

a Aamela - Eimer

an Babberdeggl = Pappkarton

Bradwörschd = Bratwurst

a Brödla = Semmel/Brötchen
fei = ein Verstärker - 
kommt von Gefeit sein (benutzt der Franke um sich Schutz zu holen)

an Muggnbaddscha = eine Fliegenklatsche

ezzerdlaa = jetzt gerade
a glaaner Dswedgschger = kleine Plaume oder ein kleines Kind

Hier zwei Video´s


Und natürlich die legendären Franken-Blogger
Zwei Lausbuben erklären "Fränkisch" 
🙂

 
 
 
 
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